3 Irrtümer über Resilienz

Unsere moderne Arbeitswelt ist von ständigen Veränderungen geprägt. Gerade durch die Digitalisierung haben wir ganz neue Möglichkeiten des Arbeitens und der Zusammenarbeit. Aktuell ist es das Arbeiten im Home Office. Das sind große Chancen, aber gleichzeitig stehen wir alle damit vor großen Herausforderungen. Das kann uns sehr unter Stress setzen, sodass wir uns gelegentlich vielleicht überfordert fühlen.

Es braucht den ganzen Menschen mit gesundem Selbstvertrauen in seine körperlichen, geistigen und seelischen Kräfte, um gut durch größere Veränderungen zu navigieren.

Hier braucht es innere Gelassenheit.

Resilienz – das „psychische Immunsystem“, wie ich es nenne – ist dafür in aller Munde. Resilienz ist die Fähigkeit, eine Krise unbeschadet zu überstehen und möglicherweise gestärkt daraus hervorzugehen. Kein Mensch wünscht sich eine Krise. Doch wenn Sie sich fragen, wann Sie sich am meisten entwickelt haben, dann war das sicher nicht in „normalen“ Zeiten. Einige Irrtümer zu Resilienz halten sich hartnäckig. In diesem Artikel möchte ich damit aufräumen:

1.      „Resilienz ist angeboren.“

Ja und nein. Studien belegen, dass Resilienz nur zu 50 % in unseren Genen liegt. Magere 10 % liegen in den Lebensumständen. Zu 40 % ist sie durch unsere Gedanken und Gefühle bestimmt – und die können wir beeinflussen. Das heißt, wir können unsere Resilienz entwickeln. Wenn es uns gelingt, unsere Gedanken und Gefühle bewusst wahrzunehmen und zu akzeptieren (zu Cornerstone), können wir im nächsten Schritt lernen, sie zu lenken. Unsere Gedanken und Gefühle sind mächtig. Sie bestimmen, wie wir unsere Welt erleben, ob wir uns von Ärger ausbremsen lassen, resignieren oder ob wir selbst in einer schwierigen Situation noch eine Chance erkennen. Unsere Gefühle und Gedanken bestimmen letztlich auch unser Handeln.

2.      „Resilienz kann man messen.“

Schön wär´s. Ein Resilienz-Test ist wie „Trockenschwimmen“ und hat nur eine beschränkte Aussagekraft. Er misst einen momentanen Zustand, jedoch nicht, ob Sie fähig sind, flexibel zu reagieren und sich anzupassen. Dazu müsste er gleichzeitig den Stress messen, dem Sie ausgesetzt sind. Nach einem Urlaub oder nach einem erfolgreichen Projekt werden Sie ein anderes Ergebnis haben, als wenn Sie gerade richtig unter Druck sind und alles landunter ist. Selbst an einem Montagmorgen kann es schon anders aussehen als am Sonntag, denn Resilienz hängt auch von unserer aktuellen Verfassung ab. Wie resilient jemand ist, zeigt sich erst in einer Krise.

3.      „Wenn ich Resilienz trainiere, überstehe ich jede Krise unbeschadet.“

Leider nein. Das ist unrealistisch. Zu 50 % ist Resilienz trainierbar, wie die Forschung belegt. „Das ist doch super.“ sagt vielleicht der Optimist in Ihnen. Doch der Zeitmanager wendet ein: „Was soll ich denn noch alles tun? Dafür habe ich keine Zeit.“ Ich sehe, dass Führungskräfte heute unter extrem hohem Druck stehen – und das ständig. Wenn Sie Ihr psychisches Immunsystem stärken, dann sind Sie von innen heraus gestärkt und können flexibel auf Veränderungen reagieren. Sie sind stabil im Boden verankert und lassen sich sin einem Sturm nicht umknicken, weil Sie nicht starr wie eine Eiche, sondern flexibel wie Schilf sind. Selbst in „normalen“ Zeiten profitieren Sie enorm von persönlicher Resilienz:

  • Sie wissen, auf welche Fähigkeiten Sie sich verlassen können.
  • Sie kennen Ihre Kraftquellen zum Auftanken.
  • Sie kennen und nutzen Ihre Handlungsspielräume.

Es gibt einfache Tools, mit denen Sie Ihre Resilienz stärken können. Mit Mini-Habits beispielsweise trainieren Sie Ihre Resilienz effektiv. Denn:

Resilienz ist kein Selbstzweck. Resilienz ist Ihre Antwort auf die dynamische Welt mit ihren Herausforderungen.

Zur Übersicht...