Gelassenheit – Ihr Weg zu innerer Zufriedenheit und äußerem Erfolg

Neben der hohen Kunst, Dinge zu verrichten, gibt es auch die hohe Kunst, Dinge unverrichtet zu lassen.

Chinesische Weisheit

Wir haben alles, was wir zum Leben brauchen und doch sind wir nicht unbedingt glücklicher als Menschen, die nur das Nötigste zum Leben haben oder die Menschen vor ca. 50 Jahren. Wie kommt das? Die Dynamik in der Arbeitswelt wird immer höher, Veränderungen passieren in immer schnellerer Abfolge, Erwartungen werden gleichzeitig höher. Es gibt scheinbar keine Atempause. Die Ursachen im Außen zu suchen, führt uns nicht weiter, zumal wir die Umstände oft nicht ändern können. Wir halten unser Hamsterrad selbst am Laufen und schaffen uns den größten Teil unseres Stresses selbst.

Wir hindern uns selbst, gelassener zu sein:

Wir kreieren unsere Probleme selbst.

Wir haben unsere Vorstellung davon, wie etwas sein soll. Oft genug sind das Vorstellungen von einer idealen Welt, in der jeder sich – aus unserer Sicht – richtig verhält. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Diese Unstimmigkeit macht uns Stress. Wir hoffen oder gehen davon aus, dass sich die anderen ändern, der Chef, die Kollegen, die Mitarbeiter, die Kinder, die Umstände. Das tun sie aber nicht. Obwohl wir es schon hundertmal ohne Erfolg versucht haben, versuchen wir es immer wieder aufs Neue. Und jedes Mal ärgern wir uns wie beim ersten Mal, wenn es wieder nicht funktioniert. Mal ehrlich: Ist das nicht verrückt? Wir sind starr in unserer Haltung und in unserem Verhalten.

Das Problem als solches ist nicht das Problem. Wie wir mit einem Konflikt, mit einem Scheitern, mit Terminen und Erwartungen umgehen, das ist das Problem. Die Lösung eines Problems ergibt sich daraus, mit welchem Blick auf unsere Fähigkeiten und Grenzen wir es angehen.

Wir machen uns Sorgen

Und das im wahrsten Sinne des Wortes – wir machen sie. Nur der Mensch ist fähig, vorauszudenken und zu planen. Wir sind in der Lage Strategien zu entwickeln, die uns vor Schlimmem bewahren. So kreisen unsere Gedanken um die Zukunft und um das, was alles passieren kann. Unser Gehirn ist enorm kreativ im Ersinnen von Pannen und Katastrophen. Das macht uns Angst und setzt uns unter Stress. Wir sind damit beschäftigt, diese möglichen Pannen abzuwehren und unsere Ängste zu unterdrücken, was uns Energie und Lebensfreude raubt. Wir sitzen im Gedankenkarussell fest, können am Abend wir nicht abschalten und nachts nicht schlafen.

Machen Sie den Realitäts-Check – Sie werden feststellen, dass Vieles sehr unwahrscheinlich und reine Phantasie ist. Sicher haben Sie auch schon die eine oder andere Krise oder Veränderung souverän gemeistert. Rufen Sie sich in Erinnerung, wie Sie damals aus der schwierigen Situation rausgekommen sind. Welche Fähigkeiten haben Ihnen dabei geholfen? So gewinnen Sie wieder Selbstvertrauen und innere Stärke und die Sorgen verlieren ihre Macht.

Wir schwächen uns selbst, denn wir behandeln uns schlecht

Wir selbst sind unser größter Kritiker. Wir haben überzogene Ansprüche an uns, die wir nicht erfüllen können. Wir sind einfach nie zufrieden mit uns, mit unserem Aussehen, unserer Fitness, unseren Leistungen. Durch die Werbung, die uns vorgaukelt, wie perfekt wir sein können (oder sollen), wird das noch ständig verstärkt. Wir finden uns nicht gut genug, kritisieren uns dafür und haben das Gefühl, unzulänglich zu sein. Eine Frage: Haben Sie an einen Freund auch so hohe Erwartungen? Kritisieren Sie einen Freund für genau das Verhalten, das Sie bei sich nicht akzeptieren? Wir behandeln uns selbst schlecht. Wie können Sie erwarten, dass andere Sie gut behandeln, wenn Sie das selbst nicht auch tun?

Wenn Sie sich selbst annehmen, wie Sie sind und sich selbst wertschätzen, spüren andere das und werden sich ebenso wertschätzend verhalten. Das klingt paradox, doch erst mit Ihrer Wertschätzung für sich werden andere Sie ebenso wertschätzen. Was mögen Sie an sich? Schreiben Sie ruhig mal auf, was Ihnen da einfällt.

Wir wollen die Kontrolle haben

Der Mensch strebt nach immer neuen Erkenntnissen. Wissenschaft und Forschung führen zu neuen Möglichkeiten, lassen uns zum Mond fliegen und das Universum erkunden. Wir gewinnen über immer mehr Dinge Kontrolle – so konnten einige Krankheiten ausgerottet werden. Doch genau dieses Denken führt uns in eine Sackgasse (wie wir aktuell in der Corona-Pandemie deutlich vor Augen geführt bekommen). Wir können nicht alles kontrollieren. Manches müssen wir schlicht akzeptieren selbst, wenn es unser Ego verletzt, statt ständig dagegen anzukämpfen. Wir verpulvern damit wertvolle Energie. In jedem Leben gibt es Höhen und Tiefen. Das Leben legt uns manchmal Steine in den Weg. Wir können darüber jammern, wie schön es doch ohne die Steine wäre. Das ist die eine Möglichkeit – hilft nur nicht.

Sie entscheiden, wie Sie mit den Steinen im Weg umgehen. Vielleicht können Sie mit großem Schritt darüber hinweg steigen oder Sie nehmen einen kleinen Umweg. Es kann aber auch einfacher sein: Die Steine – gegebenenfalls mit Unterstützung anderer – aus dem Weg zu räumen.

Wir schaffen uns unsere Welt selbst

Wir alle haben unsere inneren Filter, die Brille, durch die wir die Welt betrachten. Ständig bewerten wir die Dinge um uns herum, ohne dass es uns bewusst ist. Im Laufe unseres Lebens sind diese Filter entstanden und haben sich durch unsere Erfahrungen immer weiter verfestigt. Je nachdem, welche Farben dieser Filter passieren lässt, sehen wir uns selbst, andere Menschen, die Welt. So nehmen zwei Menschen in der gleichen Situation diese ganz unterschiedlich wahr. Zwei Menschen werden die gleiche Situation sehr verschieden nacherzählen – der eine etwa als ganz ergiebiges Treffen, während der andere total genervt davon ist.

Wir können gar nicht anders, als das Wahrgenommene zu bewerten, um mögliche Gefahren abschätzen zu können. Was wir tun können, ist, unsere Bewertungen kritisch zu hinterfragen. Glauben Sie sich nicht alles, was Sie denken.

In loser Folge finden Sie hier Artikel zum Sein-lassen, zum Ausprobieren und für Gelassenheit.

Sie möchten keinen Artikel verpassen? Dann klicken Sie hier.

Ich freue mich über Ihre Fragen oder Kommentare.

Zur Übersicht...