Wie kommt es, dass wir meist zu wenig Zeit haben? Wie tragen wir selbst dazu bei, dass wir mehr Aufgaben haben, als wir bewältigen können? Können Sie es genießen, wenn Sie unerwartet Zeit haben oder beschleicht Sie das Gefühl, plötzlich nichts mehr zu tun zu haben? Fühlen Sie sich gehetzt, ist Ihre To-Do-Liste oft länger als Ihr Tag? Eines kann ich Ihnen sagen: Techniken, um Zeit zu sparen und mehr zu schaffen, sind der falsche Ansatz. Zeitmanagement hilft nicht!
Zeitsparer sind Getriebene
Angenommen, Sie haben vor vier Wochen angefangen, jeden Tag eine Stunde Zeit zu sparen. Dann hätten Sie inzwischen 28 Stunden angespart. Wo sind diese 28 Stunden – immerhin mehr als ein ganzer Tag – jetzt? Sind sie auf einem Konto und tragen Zinsen? Sie sind weg, obwohl sie sich so beeilt haben. Wahrscheinlich haben Sie in der Zeit irgendwelche zusätzlichen Aufgaben erledigt. Egal, wie viel Sie tun, Sie werden nie fertig werden. Sie selbst setzen den Rahmen und entscheiden, wann es genug ist.
Tanzen Sie auf mehreren Hochzeiten?
Manche Menschen haben nie Zeit. Dabei ist Zeit gerecht verteilt. Jeder von uns hat 24 Stunden zur Verfügung. An jedem Tag, sieben Tage pro Woche. Warum haben wir trotzdem das Gefühl, nicht genug Zeit zu haben? Im Zeitalter von Information erfahren wir von Dingen aus der ganzen Welt, von großen Kongressen, interessanten Kursen und ach-so-wichtigen Neuigkeiten. Überall wollen wir dabei sein. Wir haben Angst, Wichtiges zu versäumen – wir haben FOMO, die Fear of Missing Out. Also versuchen wir, Dinge gleichzeitig zu tun. In einem Meeting parallel die Mails oder WhatsApp checken, während des Telefonierens noch schnell die Mail zu Ende schreiben. Was wir dadurch erreichen: Wir fühlen uns leer und abgehetzt statt erfüllt und zufrieden.
Irrglaube Zeitmanagement
Das Wort Zeitmanagement ist irreführend und ich wundere mich, wie hartnäckig immer weiter versucht wird, die Zeit zu „managen“. Wir wollen die Kontrolle haben und Zeit einsparen und merken nicht, wie das Zeitsparen zum Selbstzweck wird. Wir tun die Dinge nicht mehr in unserer eigenen Geschwindigkeit, nicht in unserem Rhythmus. Wir lassen uns hetzen – und müssen uns dann Zeit für den Entspannungskurs freischaufeln. Die Zeit ist abstrakt und entzieht sich unserem Zugriff. Was wir in der vorhandenen Zeit tun oder lassen – das können wir steuern. Ein gutes Umgehen mit unserer Ressource Zeit scheint ungemein schwierig zu sein.
Wir alle wissen: Unsere Zeit ist endlich. Zeit ist Leben.
Zeit haben heißt Erwartungen managen
Wir gewinnen Energie, Motivation und mehr Lebenszufriedenheit, wenn wir wissen, was uns wichtig ist in unserem Leben, im Beruflichen wie im Privaten. Mit innerer Klarheit über unsere ganz persönliche Vorstellung von einem guten und erfüllten Leben können wir unsere Zeit bewusst gestalten und mehr Zeitsouveränität erleben. Das erfordert, unrealistische Erwartungen, vor allem unsere eigenen Ansprüche an uns selbst, loszulassen. Das bedeutet zu prüfen, ob unsere aktuellen Aufgaben zu unseren Zielen und Erwartungen passen. Steht die Karriereleiter an der richtigen Wand und: Ist die Karriereleiter überhaupt der richtige Weg?
- Wie gut gehen Sie mit sich und Ihrer Ressource Zeit um?
- Wie sehr setzen Sie sich mit Ihren Erwartungen an sich selbst unter Druck?
- Passt Ihr Job zu Ihren persönlichen Werten und Zielen?
Wenn Sie das für sich reflektieren wollen, dann melden Sie sich für ein einstündiges Strategiegespräch an: kontakt@beratung-thiele.de