Mit (Self) Leadership durch die Krise

Ja, wir stecken in einer ausgewachsenen Krise. In einer solchen Situation brauchen Ihre Mitarbeiter Sicherheit. Fangen Sie bei sich an und stärken Sie Ihre Self Leadership. Finden Sie heraus, was Sie brauchen. Achten Sie auf sich, Ihre Haltung, Ihre Strategien und Ihr Verhalten. Dann werden Ihre Mitarbeiter Ihnen folgen.

Wer wollen Sie sein nach der Krise?

Für eine solche Situation, wie wir sie jetzt erleben, gibt es kein Drehbuch. Niemand wünscht sich eine Krise. Doch wenn ich Sie frage, wann Sie sich am meisten entwickelt haben, dann sind es immer die Phasen von Veränderung und von Krisen. So schlimm Krisen auch sind, sie gehören zu unserem Leben dazu. Die Menschheit hat sich durch Krisen angepasst und weiterentwickelt. Auch jetzt geht es wieder darum, sich an neue Gegebenheiten anzupassen. Krisen geben uns die Chance zu wachsen und Fähigkeiten für die Zukunft zu entwickeln. In jeder Krise werden wir stärker im Umgehen mit Unsicherheiten.

Bei einschneidenden Veränderungen und in Krisen fühlen wir uns oft überfordert und haben Angst. Versuchen Sie nicht, Ihre Angst zu unterdrücken, denn Angst bewahrt uns davor, uns in Gefahr zu begeben. Deshalb ist Angst in Krisen ganz normal. Legen wir unsere Aufmerksamkeit ganz auf die negativen Aspekte und möglichen schlimmen Folgen, machen wir uns handlungsunfähig. Wenn wir jedoch unseren Blick für das Neue weiten, können wir gestärkt aus der Krise hervorgehen. Es liegt in unserer Hand. Dazu brauchen wir:

Resilienz – die Fähigkeit für Krisen und Unsicherheit

In der Krise geraten wir leicht in eine Problemtrance, wie Gunther Schmidt es bezeichnet. Wir sehen nur noch Probleme und haben keinen Zugriff mehr auf unsere Fähigkeiten. Jetzt geht es darum, die Welle zu reiten statt uns von ihr überrollen zu lassen.

Hoffnung und Optimismus

… helfen uns, schwierige Zeiten zu überstehen und geben uns innere Stärke. Ich meine hier den realistischen Optimismus, den wir aus unserem Vertrauen in unsere Erfahrungen und Fähigkeiten finden. Die beste Übung überhaupt, um das eigene Selbstvertrauen zu stärken, sind Erfolgsgeschichten.

Akzeptanz

Akzeptieren Sie, was Sie weder ändern noch beeinflussen können, so kommen Sie raus aus destruktiven Gefühlen und können Ihre Energie auf das Umgehen mit der Situation lenken. In Krisen brauchen Sie Ihre ganze Energie, deshalb: Akzeptieren Sie die aktuelle Realität.

Selbstwirksamkeit

Wenn Sie sich auf das konzentrieren, was Sie kontrollieren und verändern können, dann können Sie einen Unterschied machen. Dann entsteht ein Weg und Sie bleiben ins Handeln. Aus dem Tun entsteht wiederum das Gefühl, selbst Weichen stellen zu können, um nach der Krise in der richtigen Richtung unterwegs zu sein. Handeln ist das beste Rezept gegen Misserfolg. Wie Sie Ihr Selbstvertrauen stärken können, finden Sie in einem separaten Artikel hier im Blog.

Self Leadership – für Ihre innere Stärke

Eine zentrale Frage ist, wie es Ihnen als Führungskraft gelingt, Ihre Sorgen und Ängste in den Griff zu bekommen. Emotionen übertragen sich – immer. Hat der Reiter Angst, wird das Pferd kopflos. Das kenne ich aus eigenem Erleben. Ihr inneres Erleben beeinflusst Ihr Handeln und Ihre Entscheidungen. Sind Sie im Durchhaltemodus? Oder sehen Sie Ressourcen und Chancen? Wichtig ist, die eigenen Gefühle wahrzunehmen, sie nicht abzuwerten, sondern zu akzeptieren.

Sorgen Sie besonders in schwierigen Zeiten gut für sich.

  • Bewegung ist das beste Mittel, um Stress abzubauen. Das ist in unserer DNA angelegt. Das kann ein langer Spaziergang sein, Joggen oder Tanzen (Geht auch in der Küche.).
  • Reden. Wir sind soziale Wesen – uns hilft es, mit anderen über unsere Probleme zu sprechen – mit einem Vertrauten oder einem Coach. So  schaffen Sie Entlastung für sich und können anders auf Ihre Situation schauen.
  • Dankbarkeit. Es mag paradox klingen von Dankbarkeit zu sprechen, wenn Sie gerade an allen Fronten kämpfen  Doch es gibt so viel in jedem Leben und – auch in schwierigen Phasen – wofür man dankbar sein kann. Die Fähigkeit, Positives wahrzunehmen, lässt Sie optimistischer auf den Tag schauen. Mit diesem Gefühl können wir Gutes und Gelingendes wiederum besser wahrnehmen. Dankbarkeit stärkt unser psychisches Immunsystem. Probieren Sie es ruhig mal aus, morgens, mit Stift und Papier. Sie finden sicher drei Dinge, für die Sie dankbar sein können.

Leadership in der Krise

Die Situation Home Office ist für die meisten neu und wir müssen erst gute Wege für das Zusammenarbeiten und das Miteinander im Team finden. Das ist ein Prozess.

Die Mitarbeiter remote unterstützen

Viele Führungskräfte wundern sich, dass Mitarbeiter im Home Office nicht einfach so, wie gewohnt weiterarbeiten. Seien Sie da für Ihre Mitarbeiter. Haben Sie ein offenes Ohr und zeigen Sie Interesse für ihre persönliche Situation im Home Office. Manche haben keine guten Arbeitsbedingungen oder brauchen Struktur. Andere wiederum neigen dazu, bis in den späten Abend zu arbeiten und sich zu überfordern. Finden Sie heraus, wie Sie Ihre Mitarbeiter unterstützen können.

Den Zusammenhalt stärken

Sorgen Sie für Austausch im Team über die offiziellen Termine hinaus. Virtuelle Kaffeepausen anstelle des Small Talk im Büro helfen, sich weiter als Team wahrzunehmen und einander zu unterstützen. Routinen geben Sicherheit. Erhalten Sie Routinen, wie kurze morgendliche Meetings, aufrecht.

Klare Aufgaben und Sinn vermitteln

Gerade in unsicheren Situationen und in der stärkeren Isolation beim Arbeiten im Home Office braucht es Sinn, um Härten besser durchzustehen. Vermitteln Sie Ihren Mitarbeitern, wozu welches Projekt gedacht ist, wer welchen Beitrag leisten kann. Definieren Sie klare Arbeitspakete und beziehen Sie Ihre Mitarbeiter ein. Das stärkt die Motivation.

Vertrauen – die wichtigste Währung in Krisenzeiten

In unsicheren Zeiten achten Mitarbeiter besonders sensibel auf alle Signale ihres Chefs, ihrer Chefin. Jede Geste wird interpretiert, schnell entstehen Zweifel. In Stress und Gefahr sind wir in Alarmstimmung und achten wachsam auf jedes kleine Rascheln. Gerade in stürmischen Zeiten können Sie bei Ihren Mitarbeitern punkten. Indem Sie …

  • für Ihre Mitarbeiter da sind, sie unterstützen und stärken.
  • Chancen und Risiken der Situation mit ihnen besprechen (Kommunizieren sie viel Sie können.).
  • möglichst transparent kommunizieren.
  • die Mitarbeiter in Ihre Entscheidungsfindung einbinden und so ihr eigenverantwortliches Handeln stärken.

Fakt ist: Ein kleines Virus hat uns in eine dicke Krise gestürzt. Vieles an der aktuellen Situation ist für uns alle absolut neu. In solchen Zeiten lernen wir sehr viel. Über uns selbst. Über unsere Kollegen und unsere Mitarbeiter. Über unsere Unternehmen und was sie und wir selbst brauchen, um eine Krise gut zu überstehen und am besten: Gestärkt daraus hervorzugehen. Fangen Sie bei sich an. Stärken Sie Ihre innere Widerstandskraft – für sich und für Ihre Mitarbeiter.

Eine Krise besteht darin, dass das Alte stirbt und das Neue (noch) nicht geboren werden kann.”

Antonio Gramsci

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