Führen auf Distanz – Vertrauen zählt

Plötzlich das Team aus der Distanz führen – das war für viele komplett neu und sie sind gelegentlich an Grenzen gestoßen. Der lebendige Kontakt zu den Mitarbeitern fehlt und Sie fragen sich:

  • Wie soll ich Ergebnisse erreichen und meine Mitarbeiter motivieren, wenn ich sie gar nicht sehe?
  • Wie organisiere ich die Zusammenarbeit im Team, wenn jeder woanders sitzt?
  • Bleibt da nicht das Wir-Gefühl auf der Strecke?

Sie sehen Ihr Team nicht mehr, wenn Sie aus der Ferne führen müssen. Das bedeutet: Sie sehen nicht mehr, wie es Ihren Mitarbeitern geht und Sie können nicht mal schnell unterstützen. Außerdem haben Sie nicht mehr die direkte Kontrolle. Und doch funktioniert virtuelle Führung: Sie können sich miteinander austauschen und effizient zusammenarbeiten. Beim Führen auf Distanz zählt Vertrauen.

Es werden nicht mehr alle Mitarbeiter im Büro arbeiten

Für viele ist das Arbeiten im Home Office zu einem Gewinn an Lebensqualität geworden. Sie werden also wahrscheinlich künftig ein hybrides  Team führen. Sie sind gut darauf vorbereitet, wenn Sie die größten Herausforderungen beim Führen auf Distanz kennen:

  1. Ergebnisse sichern ohne den Mitarbeitern mal kurz über die Schulter zu gucken.
  2. Den Kontakt zu den Mitarbeitern halten ohne die zufälligen Begegnungen auf dem Flur und an der Kaffeemaschine.
  3. Die Motivation erhalten, wenn alle isoliert im Home Office werkeln und Sie nicht sehen, wenn jemand bedrückt oder genervt ist.

Ohne Vertrauen läuft nichts

Führung auf Distanz braucht vor allem Kontakt und Vertrauen. Wir Menschen sind soziale Wesen. Wir wollen Austausch, Wertschätzung und Anerkennung. Das bekommen wir im Kontakt miteinander. Wenn wir häufig im Kontakt sind, lernen wir den anderen kennen, werden vertraut mit ihm, mit seiner Art zu arbeiten, mit seinen Vorstellungen und auch mit seinen Eigenheiten. Sind das gute, gelingende Kontakte, dann vertrauen wir dem anderen und das ist der Punkt, an dem wir wirklich bereit sind, miteinander zu kooperieren. Vertrauen ist das Fundament für soziale Beziehungen und für Zusammenarbeit. Das bedeutet:

Kommunikation ist Top-Priorität beim Führen auf Distanz

Zwischen Tür und Angel einen Hinweis geben oder aufmuntern ist nicht mehr möglich. Sie müssen wissen, wer welche Stärken und Schwächen hat und wer woran arbeitet. Dazu brauchen Sie den engen Kontakt zu Ihren Mitarbeitern. Sie müssen jede Kommunikation organisieren, sie passiert nicht einfach so. Überlegen Sie, wie Sie nicht nur mit Ihrem Team, sondern auch mit jedem einzelnen Mitarbeiter im regelmäßigen 1:1-Austausch bleiben können.

Organisieren Sie die Kommunikation

Jeder im Team muss alle nötigen Informationen haben und wissen, welche Aufgaben er bis wann erledigen muss. Hilfreich ist auch, sich im Team abzustimmen, welche Informationen über welchen Kanal kommuniziert werden. Wann über Video-Call, E-Mail oder Messenger-Chat und wann direkt über Telefon?

Geben Sie Orientierung durch Struktur

Auf Distanz entstehen leichter Missverständnisse, die viel Zeit kosten und Ärger bereiten. Kommunizieren Sie ganz klar, was Sie erwarten. Definieren Sie Arbeitspakete. Vereinbaren Sie gemeinsam mit Ihrem Team die Spielregeln neu. Lassen Sie Ihre Mitarbeiter Ideen einbringen. Experimentieren Sie, bis Sie einen passenden Rahmen für effizientes und motiviertes Arbeiten haben:

  • Welche Kern-Arbeitszeiten sind sinnvoll?
  • Sollen sich Mitarbeiter abmelden, wenn sie Pause machen?
  • Wollen Sie Offline-Zeiten für konzentriertes Arbeiten vereinbaren?

Das klingt vielleicht banal, doch die kleinen Dinge führen bekanntlich am häufigsten zu großem Ärger.

Unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter

Aus der Ferne sehen Sie nicht, wo ein Mitarbeiter feststeckt. Sie wissen nicht um seine Situation im Home Office. Manche arbeiten alleine wie unter Strom, vergessen Pausen und beantworten noch am späten Abend E-Mails. Machen Sie deutlich, dass es auch im Home Office einen Feierabend gibt – und leben Sie es vor. Andere wiederum können sich im Home Office nicht konzentrieren und kommen nicht ins Tun. Beiden Typen hilft äußere Struktur. Je besser sich Ihre Mitarbeiter organisieren können, desto leichter ist das Arbeiten auf Distanz.

Sie können gar nicht zu viel Feedback und Anerkennung geben! Ihre Mitarbeiter sitzen jetzt mit jedem Problem allein vor dem Bildschirm und wollen nicht wegen jeder Kleinigkeit fragen. Sparen Sie nicht an Anerkennung – sie tut dem Selbstvertrauen gut, das beim isolierten Arbeiten schnell leidet. Geben Sie immer wieder konkretes, konstruktives Feedback – das stärkt die Motivation.

3 Tipps für gute Stimmung trotz Distanz

Virtuelle Kaffeepausen per Video in denen über alles Mögliche geredet wird, nur nicht über Arbeit – wie im Büro. Natürlich freiwillig.

Kurz-Telefonate: Sprechen Sie regelmäßig direkt mit jedem Ihrer Mitarbeiter. Die investierte Zeit lohnt sich, denn so …

  • lösen Sie Probleme direkt.
  • beugen Sie Missverständnissen vor.
  • bekommen Sie seine Sorgen und Nöte mit und können ihn unterstützen.
  • geben Sie ihm wertvolles Feedback.

Ein wunderbarer Nebeneffekt dabei ist: Das alles zahlt ein auf Vertrauen.

Das Wir-Gefühl lebendig halten. Reservieren Sie in Ihren Meetings immer mal Zeit für persönlichen Austausch und für gegenseitige Wertschätzung, z.B. für den Erfolg der Woche.

Führung ist Kommunikation. Wer auf Distanz führt, muss vertrauen können. Das ist für viele Führungskräfte die ich kenne, eine echte Herausforderung. Wenn Sie einen kompakten Ratgeber dazu suchen, empfehle ich Ihnen „Führen auf Distanz“ mit vielen wertvollen Tipps zu allen Aspekten zum Thema:

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