Die Hälfte der Führungskräfte fährt aktuell auf Verschleiß. Das ist das alarmierende Bild in meinen Coachings und Workshops. Viele Führungskräfte sind akut erschöpft und haben gesundheitliche Probleme. Sie fahren ihren Körper auf Verschließ und riskieren ihre Gesundheit. Sicher ist das nicht repräsentativ. Doch Studien mehrerer Krankenkassen belegen ebenfalls: Seit dem Beginn der Pandemie ist die Zahl der Menschen mit Überlastungen und psychischen Erkrankungen deutlich gestiegen.
Fahren Sie auch auf Verschleiß?
Wann kümmern Sie sich mal um sich? Führungskräfte haben hohe Ansprüche an sich und übernehmen Verantwortung. Für ihre Mitarbeiter, für das Ergebnis, für die Qualität der Arbeit. Die eigenen Belange geraten darüber leicht in den Hintergrund. Mehr noch: Viele blenden die eigenen Bedürfnisse aktiv aus, um sich voll auf den Job konzentrieren zu können. Sie machen jede Menge Überstunden – und manche sind sogar stolz, so viel zu leisten. Andere haben dabei ständig ein schlechtes Gewissen ihrer Familie gegenüber. Der Fehler liegt für mich nicht beim Einzelnen sondern darin, dass das teilweise erwartet und auch belohnt wird. Stattdessen sollten alle miteinander darauf achten, wie in Hoch-Stress-Phasen die Belastungen verteilt sind und niemand in die Überlastung abrutscht. Denn der Körper präsentiert bald die Quittung, wenn Sie auf Verschleiß fahren: Sie schlafen schlecht, sind reizbar, können sich nicht konzentrieren. Der Burn Out droht. So weit muss es nicht kommen.
Wie voll sind Ihre Batterien?
Ob Ihr Unternehmen mitten in einem Change Prozess steckt oder Ihre Mitarbeiter plötzlich im Home Office sind und Sie das Zusammenarbeiten völlig neu strukturieren müssen – das ist die ganz alltägliche Ausnahmesituation. In der Folge bedeutet das oft ein Zuviel an Leistung und ein Zuwenig an Ruhe. Ständig neue Anforderungen, Druck und Angst zehren auf Dauer an den Kräften. Eine resiliente Führungskraft wird sich selbst und ihr Team besser durch schwierige Phasen führen können und damit zur Resilienz des Unternehmens beitragen. Sie sind in einer bedeutenden Rolle und die Frage ist:
Wie resilient sind Sie?
Wenn ich mit einer Führungskraft an ihrer Resilienz arbeite, checken wir zunächst wie gut ihre Akkus gefüllt sind. Wir analysieren die persönlichen Energieräuber und die Kraftquellen. Ähnlich wie bei einer Batterie gibt es nämlich auch bei uns Dinge, die uns Energie kosten und andererseits Dinge, die uns Kraft und Energie geben. Doch Hand aufs Herz:
- Wie gut kennen Sie Ihre Energie-Tankstellen überhaupt?
- Wie regelmäßig tanken Sie auf?
Je stärker wir unter Stress stehen, desto weniger sind sie uns bewusst und desto weniger können wir auf sie zurückgreifen. Wer sich jahrelang außerordentlich stark in seiner Arbeit engagiert, hat mitunter andere Lebensbereiche wie Gesundheit und Kontakte vernachlässigt und wenige andere Kraftquellen in anderen Bereichen. Es ist riskant, nur einen Anker im Leben zu haben.
Wie können Sie auftanken und Ihre Batterien wieder füllen?
Sie brauchen alle Ihre Energien für die alltäglichen Ausnahmesituationen in der modernen Führungspraxis, um handlungsfähig und gesund zu bleiben. In einem anderem Blog-Artikel von mir finden Sie Informationen und Tipps für Veränderungen und Krisen. In Workshops und im Coaching entwickle ich mit meinen Teilnehmern und Klienten individuelle Strategien für das Umgehen mit akutem Stress und zum mittelfristigen Auftanken. Ein paar Tipps für Sie an dieser Stelle …
So stabilisieren Sie sich:
- Bauen Sie Bewegung in Ihren Tag ein –
für den Abbau von Stress. Ob Radfahren oder Laufen – schon 15 Minuten täglich tun Ihnen spürbar gut. - Lenken Sie Ihre Gedanken auf Positives –
für Ihr Vertrauen in die Zukunft. In jeder Phase des Lebens gibt es Gutes, das uns Kraft gibt und das wir leider zu selten wahrnehmen. - Erinnern Sie sich an Ihre Erfolgsgeschichten –
für Ihr gestärktes Selbstvertrauen. So können Sie die Situation anders wahrnehmen und kommen zu einer optimistischeren Bewertung – und damit wieder ins Tun.
Resilienz ist innere Stabilität und Flexibilität. Mein Bild dafür ist der Bambus. Jeder von uns hat eine angeborene Resilienz und jeder von uns kann sie weiterentwickeln – für Power und Lebensfreude. Ein erster Schritt ist es, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und ein paar resiliente Gewohnheiten in den Alltag einzubauen. Nutzen Sie Apps zum Schritt-Tracking oder Meditieren als digitale Helfer für sich.
Sorgen Sie gut für sich – damit Sie anderen ein guter Freund, Partner, Mutter, Vater und „Kapitän“ sein können.